Biografisches zu Günter Max Behrendt

Geboren Ende der 50er Jahre als Kind einer Lehrerfamilie, wuchs ich im Ruhrgebiet auf. Mein dringlichster Berufwunsch war, nicht Lehrer zu werden. Dem blieb ich auch treu, als ich 1977 nach Hannover ging, um dort ein Elektrotechnik-Studium anzufangen. Allerdings beeendete ich dieses Studium bereits nach der ersten Woche und machte erst nach dem Zivildienst einen neuen Anlauf, diesmal mit einem Magisterstudium Soziologie und Wissenschaft von der Politik, wie es damals noch an der TU Hannover schön umständlich hieß.

1987 schloß ich mit einer Magisterarbeit über die „Entstehung des Nationalismus in der kurdischen Gesellschaft“ ab. Bei den Themen „Nationalismus/Ethnizität“ und „Kurdistan/Türkei“ bin ich geblieben und promovierte 1993 am Institut für Politische Wissenschaft über „Aspekte des sozialen Wandels in der kurdischen Gesellschaft bis 1925“, veröffentlicht als „Nationalismus in Kurdistan“. 1987 lernte ich auch jene Frau kennen, deren beiden – heute längst erwachsenen – Kinder ich aufgrund der langjährigen Lebensgemeinschaft als meine eigenen betrachte.

Institut für Politische Wissenschaft der Universität Hannover

Ab 1991 hatte ich einen Lehrauftrag am Institut für Politische Wissenschaft und habe dort vor allem Seminare zur Nationalismus-, Ethnizitäts- und Migrationsforschung gehalten. Mit der Zeit kamen der Islam in der europäischen Diaspora und der Fundamentalismus-Diskurs als neue Themen hinzu. 1995 bis 1996 war ich wissenschaftlicher Mitarbeiter des Instituts im Rahmen eines empirischen Forschungsprojekts, das sich mit der Herausbildung ethnischer communities bei türkischstämmigen MigrantInnen in Hannover beschäftigt. Der Abschlußbericht wurde erst im März 1999 fertig.

„Gemeindestrukturbildung und ethnisches/religiöses Protestpotential bei türkischstämmigen MigrantInnen in Niedersachsen“

Schon vorher, nämlich im Sommer 1998, traf ich die Entscheidung, daß ich einen neuen Beruf brauchte, da die Wissenschaft mich einfach nicht ernähren wollte. Deshalb gab ich meine Lehraufträge auf und begann eine berufliche Weiterqualifizierung zum Redakteur. Im Zuge dieser Ausbildung war ich u. a. auch zwei Monate in der Zeit-Redaktion in Hamburg im Internet-Ressort. Das Ergebnis meiner Arbeit dort konnte man einige Zeit unter der Adresse www.jahr2000.zeit.de bewundern. Diese Sonderseiten zum Millennium existieren aber schon lange nicht mehr.

ZEIT 2000 – mein einziger
Artikel in der Printausgabe der ZEIT

Bevor ich jedoch endgültig zum Journalismus umschwenken konnte, kam ein noch verlockenderes Angebot: Die Antidiskriminierungsstelle der Landeshauptstadt Hannover. Dort bin ich seit 1999 beschäftigt. Nach 15 Jahren Antidiskriminierungsberatung habe ich allerdings die Leitung des übergeordneten Sachgebiets selbst übernommen und mich seither aus der praktischen Antidiskriminierungsarbeit zurückgezogen.

Antidiskriminierungsstelle der Stadt Hannover

2004 lernte ich meine spätere Frau kennen, wir haben 2011 geheiratet. Im selben Jahr konnten wir endlich auch in das Wohnprojekt Südstadtschule einziehen, für das wir mit 15 anderen Parteien volle zwei Jahre gemeinsam geplant haben.

Wohnprojekt Südstadtschule