– Typologie
Eine kleine Typologie der Family
© für diese Zusammenstellung: Max Behrendt
Links das dreiteilige Gehäuse Typ I & II - rechts das zweiteilige Gehäuse Typ III
Es existieren von der Faema „Family“ drei unterschiedliche Bautypen, die nacheinander unter demselben Produktnamen hergestellt und vertrieben wurden. Ich liste nachfolgend einige Unterschiede zwischen den Modellen auf, die dabei helfen, die Typen der Faema Family-Baureihe auseinander zu halten. Denn wer sich eine gebrauchte Family Typ III kauft, um damit Ersatzteile für eine Family Typ I Ersatzteile zu gewinnen, wird enttäuscht werden, weil der IIIer-Typ vom inneren technischen Aufbau her eine völlig andere Maschine darstellt. Hingegen lassen sich fast alle Komponenten der Family Typ II für eine Reparatur einer Family Typ I verwenden.
Ich selbst kenne mich nur mit den ersten beiden Typen gut aus, weil ich das Innenleben beider Typen bei Reparaturen eingehend studieren konnte. Für Bilder vom Typ III bin ich bislang auf Quellen aus dem Internet angewiesen. Über Zusendungen entsprechender Bilder in guter Auflösung würde ich mich freuen.
Faema Family I
© Max Behrendt
Augenfälligstes Unterscheidungsmerkmal ist der große kuppelförmige Drehknopf des Dampfauslasses, ist er vorhanden, weiß man, dass die Maschine vor 1991 gefertigt wurde und zum Bau-Typ I oder II gehört, beide Typen haben diesen Knopf.
© Max Behrendt
Auf den ersten Blick gibt es nur ein sicheres äußeres Kennzeichen des Ier-Typs: Am Dampfrohr ist hier nur der unmittelbare Düsenkopf abschraubar und das bewegliche Rohr ist mit einer dünnen Feder-Spange im Ventilsitz fixiert (sieht man, wenn man schräg von unten in den Gehäuseauslass des Dampfrohrs schaut). Und wer sich die vier roten Tasten ganz genau hinschaut, wird möglicherweise erkennen, dass die Symbole aufgedruckt oder mit einer schwarzen Folie aufgeklebt sind. Ersteres ist bei Typ I der Fall, letzteres bei Typ II.
© Max Behrendt
Ganz sicher ist man aber erst, wenn man die Maschine auf den Kopf stellt und die Schraubbolzen zählt, die die Bodenschale mit dem senkrechten Gehäuseschalen verbinden. Sind es sechs, wurde die Maschine zwischen 1984 und 1988 gebaut (= Typ I). Auch ein Blick auf's Typenschild ist hilfreich, der Ier-Typ hat eine Leistungsaufnahme von 1280 W.
© Max Behrendt
Weitere Kennzeichen im Inneren des Gehäuses: Der obere Teil des Brühkessels ist aus Messing, was allerdings wiederum für Typ I und II gilt. Sämtliche Teile am Brühkessel sind zwischen diesen Typen austauschbar (nur die jeweils verwendeten Thermostate weisen geringfügige Unterschiede auf). Was den Ier-Typ klar unterscheidet: Die Wasserleitung von der Pumpe zum Überdruckventil ist aus dickem orange-transparentem Kunststoff. Und die schon erwähnten sechs Schraubbolzen, die durch die Bodenschale in die Gehäuseschalen greifen, fassen in Gewinde, die direkt in die Gehäuseschalen gefräst sind. Die Gerätetafel ist rückseitig an der Verankerung des schweren Brühkessels nicht verstärkt und es werden dieselben Schraubbolzen verwendet wie unten in der Bodenschale.
Faema Family II
© Max Behrendt
Der Typ II hat auch den Kuppel-Drehknopf am Dampferzeuger, hier also kein Unterschied zu Typ I. Aber das Dampfrohr ist gleich unmittelbar unter dem Auslass aus dem Gehäuse abschraubar, um hier den Milchschaumerzeuger anstöpseln zu können. Und diesen Milchschaumerzeuger aus Plastik gab es nur zusammen mit dem Bautyp II. Statt mit einer Feder-Spange wird das bewegliche Dampfrohr mit einer Madenschaube im Ventilsitz fixiert. Diese bekommt man allerdings erst zu sehen, wenn das Gehäuse abgenommen wurde.
© Max Behrendt
© Max Behrendt
Die Bodenschale ist mit nur vier Schraubbolzen mit dem senkrechten Gehäuseschalen verbunden und diese greifen nicht in gefräste Gewinde, sondern in schlichte Sechskant-Muttern, die lose in Aussparungen im Gehäuse stecken (und beim Zusammenbauen gern mal rausfallen, wenn man es gar nicht gebrauchen kann). Weitere Kennzeichen im Inneren des Gehäuses: Der Brühkessel ist aus Messing, dies gilt allerdings wie schon gesagt für alle Family-Maschinen, die vor 1991 gefertigt wurden, also Typ I + II.
© Max Behrendt
Die Wasserleitung von der Pumpe zum Überdruckventil ist mit flexiblem Metallgewebe verstärkt. Die Gerätetafel ist rückseitig an der Verankerung des schweren Brühkessels um einige Millimeter verstärkt und es werden hier zwei besondere Schrauben mit Senkkopf verwendet. Die Symbole auf den roten Drucktasten sind mit schwarzer Folie aufgeklebt, nicht mehr aufgedruckt wie bei Typ I. Die Leistungsaufnahme ist mit 1080 W angegeben.
Faema Family III
© iggs / Coffeesnobs
Wichtigste äußere Kennzeichen: Der Dampfauslass wird mit einem Schieber statt eines Drehventils geöffnet, das Wasserbehältnis ist sichtbar und transparent. Das Gehäuse besteht nur noch aus zwei Schalenteilen, die Bodenschale ist kein separater Bauteil mehr. Und das Dampfrohr ist wesentlich dicker und kürzer als bei den beiden vorigen Versionen.
© iggs / Coffeesnobs
Kennzeichen im Inneren des Gehäuses: Das Oberteil des Brühkessels ist aus Aluminium. Leider habe ich bislang vom Innenleben des Typ III keine brauchbaren Bilder finden können. Über Zusendungen entsprechender Bilder würde ich mich freuen.
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